, Simone Ueberwasser

Club-TG Stein am Rhein

My first time …

Eliane und Pablo haben versprochen, uns an diesem Wochenende ihre jeweilige taucherische Heimat zu zeigen. Pablo führt uns am Freitag an den Schaffhauser Rhein bei Stein, Eliane am Wochenende an das deutsche Ufer des Bodensees. So vertraut diese Gegenden für die beiden sind, so sehr erwarten einige andere Taucher ganz neue Erlebnisse.

Der Treffpunkt am Freitag ist der Parkplatz in Stein. In der Einladung machte Pablo darauf aufmerksam, dass man sinnvollerweise die Flasche vorher bei der Brücke, wo wir einsteigen wollen, deponieren sollen. Entsprechend gibt es dort ein kleines Auto-Gedränge, während alle Aquarianer ihre Flaschen zusammenbauen und bereitstellen. Alle? Nicht ganz. Rory fährt als letzter beim Parplatz an und ist durchaus erstaunt, dass alle andern die Einladung gelesen haben und entsprechend entspannt ohne Geräte im Trocki durchs Dorf spazieren, während er zähneknirschend sein Gerät auf den Rücken schnallt.

Pablo hatte uns in der Einladung eine weitere wichtige Information geschickt: wegen Niedrigwasser fahren in Stein nach 20.30h keine Kursschiffe mehr. Und so steigen wir entspannt in die Fluten. Pablo ist traurig, dass es so wenig Strömung hat, wir sind nicht ganz traurig. Der Kompass wird Richtung Pfeiler gestellt, danach soll's auf der andern Seite in eine Senke mit viel Weissfisch und Wiederwasser gehen. Mit diesem kann man wieder unter die Brücke tauchen und von dort dann wieder auf die Seite des Parkplatzes und dort aussteigen. Ganz entspannt. Denken wir. In der Mitte des Flusses geben Eliane und ich auf und lassen uns wieder auf die PP-Seite treiben. Auf dieser Seite hat es tatsächlich Widerwasser und so können wir in der einen oder anderen Strömung entspannt auf und ab tauchen und die viele Fische geniessen. Wunderbar!

Ein anderes Buddy-Team schafft es tatsächlich auf die andere Flussseite. Nach kurzer Schwimmzeit trauen sie aber der Situation nicht mehr, sie vermuten, dass sie etwas weit getrieben sind in der Strömung und strecken die Köpfe aus dem Wasser. Schade, dass es unter Wasser keine Markierung gibt für Kantonsgrenzen, sonst hätten sie gemerkt, dass sie bereits im Thurgau sind. Ihr erster grenzüberschreitender Tauchgang über Kantone hinaus. Welch Freude! Oder nicht … Ein kurzer Schwimmversuch zeigt, dass sie nicht mehr auf die Parkplatz-Seite zurück kommen. Und auf der andern Seite sind die Häuser eng an eng ans Ufer gebaut. Endlich kommt ein Steg, den sie zielsicher ansteuern. Nur: hier hat es keinen Uferweg, das wissen sie ja bereits. Also wandern sie mit voller Ausrüstung hoch auf die Hauptstrasse.

Die Idee: Kirsten zieht den Trocki aus und macht Autostopp, lässt sich zurück fahren, um das eigene Auto zu holen und damit Regina mit allem Material abzuholen. Wie freundlich sind die Autofahrer im Thurgau? Die ersten drei zeigen sich von ihrer schlechtesten Seite, halten an aber lehnen ab oder fahren direkt vorbei. Erst ein Paar in einem SUV zeigt sich von der gastfreundlichen Seite. Sie lassen nicht nur Kirsten mitfahren, sondern ladden auch gleich noch Regina und das ganze Gepäck mit ein und fahren alles zum Parkplatz zurück. Unterwegs erzählen sie, dass sie die beiden Taucherinnen für eine Einheit der Sonderpolizei gehalten haben und nur deswegen anhielten. Merke: eine starke Taschenlampe ist hilfreich beim Autostopp. Am Parkplatz ist der Rest der Truppe sehr erleichtert, als die beiden wieder erscheinen. Regina ist so erleichtert, dass sie den beiden Autofahrern gleich noch ein Trinkgeld gibt.

Die andern Taucher waren nämlich in der Zwischenzeit fast problemlos zum Parkplatz zurück getaucht. Nur Simone konnte sich eine falsche Bemerkung nicht verkneifen: "waren die Stichlinge nicht witzig, wie sie immer wieder bauchvoran nach unten gestürzt sind?" Eliane muss etwas falsch verstanden haben, denn auf der rutschigen Rampe beim Austieg fasste sie die Bemerkung als Befehl aus und stürzte sich gleich selber Bauch voran nach unten in die Fluten. Alles gut gegangen, im Wasser landet man ja weich.

Das Buddy-Team Pablo, Patrick und Rory hatte sein grossen Abenteuer unter Wasser. Rory hat sehr erfreut eine GoPro gefunden. Es dauerte fast 10 Minuten, bis Pablo merkte, dass er seine GoPro (schon wieder!) verloren hat … und dass Rory eben genau diese gefunden hat.

Nach dem Tauchgang geniessen wir alle das selbergemachte Brot von Eliane, das (zimmerwarme) Bier und die andern Köstlichkeiten, die ebenfalls Pablo als fürsorglicher Tauchleiter mitgebracht hat.

Wenn der geneigte Leser jetzt meint, dass der Bericht dem Titel nicht gerecht wird, weil es nur ein "first time" gibt, so lade ich ihn ein den Bericht zum gleich anschliessenden Bodensee-Weekend zu lesen. 

 

Alle Bilder von unserem Club-TG in Stein finden sich in der Galerie: Stein am Rhein