, Mélissa Pont & Nicolas Kämpfen

Sommerplausch 2025

 

Traditionen sind etwas Schönes, besonders, wenn man sie immer wieder bricht. So auch beim diesjährigen Sommerplausch des TC Aquarius. Normalerweise, so wurde uns mehrfach versichert, sticht man zu diesem Anlass mit dem stolzen Schiff Ariel in See. Nur: Für Melissa und mich ist dieses legendäre Boot bisher nicht mehr als ein Mythos geblieben. In diesem Jahr hat es nicht geklappt mit der Miete. Ob es an Neptun lag oder nur an einem falsch gesetzten Haken in der Reservationsanfrage, bleibt unklar. Jedenfalls wurde unser Sommerplausch kurzerhand an Land verlegt, auf die malerische Halbinsel Au am Zürichsee.

Unser Tauchchef Pablo, bekannt für seinen wettertechnischen Optimismus, hielt noch bis fast 24 Stunden vor dem Event an der Hoffnung fest, dass sich das Regenradar doch noch umentscheiden würde. Doch die Meteorologie zeigte sich gnadenlos realistisch: Regen, den ganzen Tag. Also beschlossen wir, flexibel wie Seegras im Wellengang, lediglich den Tauchgang morgens durchzuführen und danach im Gasthof Au Unterschlupf zu suchen. Nicht ganz die Grillparty unter blauem Himmel, aber immerhin trocken von oben.

Pünktlich um 10:30 Uhr trafen wir ein, bereit für das nasse Abenteuer, sowohl über als auch unter Wasser. Der Tauchgang war wie immer ein Erlebnis, wenn auch nicht ganz so warm wie die ursprüngliche Idee mit Grill und Seeufer.

Und der Tauchgang? Der lohnte sich! Die Sprungschicht war erfreulich gnädig und liess uns ohne grossen Sichtverlust abtauchen. In den oberen Wasserschichten tummelte sich eine beeindruckende Menge Kleinfisch. Ein wahrer Schwarm kulinarischer Fantasie, der nicht wenige an die Grundzutaten einer feinen Bouillabaisse erinnerte. Die Sicht war ordentlich, die Stimmung unter Wasser gelassen, ein rundum gelungener Tauchgang.

Beim anschliessenden Mittagessen im Gasthof zeigte sich dann: Auch ohne Sonne kann ein Sommerplausch ganz schön heiter sein. Dort erwartete uns zwar eine feine Küche, jedoch auch ein Preisniveau, das eher an Zürcher Immobilien als an Mittagstische erinnerte. Jochen brachte es mehrmals auf den Punkt: „Ich will das Restaurant nicht kaufen, nur hier essen!“ Es wurde gelacht, diskutiert, und gestritten. Nicht etwa über das Wetter, sondern über etwas viel Essenzielleres: Sagt man nun Geschnetzeltes oder Gschnätzlets? Eine sprachlich-philosophische Debatte, die vermutlich in die nächste Vereinsversammlung mitgenommen wird. Das Essen war köstlich, und die Stimmung war ausgelassen.

Ein tragisch-komischer Höhepunkt des Tages blieb jedoch den Dessertliebhabern vorbehalten: Ein Tiramisu sowie zwei liebevoll gebackene Torten warteten im Auto auf ihren grossen Auftritt... vergeblich. Sie wurden schlichtweg vergessen. Der Regen mag Schuld gewesen sein oder der Durst. Jedenfalls blieb es an Melissa und mir hängen, diese köstlichen Backwerke in einem privaten Afterplausch stillschweigend zu vernichten. Eine Aufgabe, der wir uns mit Hingabe stellten.

Einziger Wermutstropfen: Unser Geburtstagskind Walti blieb dem Anlass fern. Das Wetter war ihm nicht wohlgesinnt genug. Ein verständlicher Entscheid, aber schade um das fehlende Geburtstagsständchen. Trotzdem alles Gute.

So ging der Sommerplausch 2025 als jener in die Vereinschronik ein, der zwar kein Schiff, aber dafür reichlich Gesprächsstoff bot. Und wer weiss: Vielleicht erleben wir Ariel ja nächstes Jahr endlich live. Wenn nicht, freuen wir uns auch über ein weiteres Kapitel „Sommerplausch à la improvisé“.

 

Alle Eindrücke des Sommerplausch vom 26. Juli 2025 findet ihr in der Bilder-Galerie